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Grußwort
Markus Hilgert, Präsident der Universität der Künste Berlin

Heute feiern wir nicht nur 22 Jahre QuerKlang, sondern auch den erfolgreichen Abschluss von QuerKlang+. Mein herzlicher Dank gilt allen Organisator:innen, Künstler:innen, Lehrkräften und Studierenden, die dieses Projekt mit Leidenschaft und Kreativität getragen haben. Gemeinsam schaffen Sie Verbindungen zwischen Kunst, Schule und Gesellschaft – und eröffnen neue Räume des künstlerischen Experiments. Damit leisten Sie einen wertvollen Beitrag für Bildung und Kultur.

Reflexion
Ursula Brandstätter
Da-zwischen – Dimensionen einer Idee

Der Vortrag thematisiert das Da-Zwischen-Sein als Leitidee des Projektes „QuerKlang“. Die Schwerpunktthemen des Symposions werden zum Ausgangspunkt genommen, um in Bezugnahme auf Philosophie, Medien- und Kulturtheorie möglichst vielfältige – auch theoretische – Kontexte und Horizonte zu eröffnen, in denen sich „QuerKlang“ positioniert.

Zwischen den Generationen___________________________

Reflexion
Cathy Milliken
Generationen im Dialog – Musik als interdisziplinärer Begegnungsraum

Als Musiker:in, Komponist:in und Workshopleiter:in entwickle ich kreative Projekte, in denen Menschen unterschiedlicher Generationen und kultureller Hintergründe gemeinsam Musik erfinden, proben und aufführen. Ob in Schulen, Kulturhäusern oder Konzerthäusern, ob  in Community Halls, Bibliotheken oder oeffentlichen Plaetzen, steht im Zentrum immer das künstlerische Tun dabei: Musik als Medium für Begegnung, Ausdruck und gemeinsames Gestalten – jenseits von Alter, Herkunft oder musikalischer Vorbildung. In meinem Vortrag teile ich Einblicke in verschiedene interdisziplinäre Formate und Ansätze, die sich zwischen Kunst, Bildung und sozialem Raum bewegen. Dabei reflektiere ich sowohl eigene Erfahrungen als auch Beispiele internationaler Kolleg:innen.

Werkstatt 1:
Cathy Milliken
„Fluid Musik“ – Werkstatt für kreative Prozesse

In dieser Werkstatt stehen der Austausch und die Reflexion im Mittelpunkt. Nach einem gemeinsamen Warm-up widmen wir uns verschiedenen Herangehensweisen, Methoden und Prozessen, die bei kollektiv musikalischen Projekten zum Einsatz kommen. Ziel ist es, gemeinsam zu erkunden, wie kreative Prozesse gestaltet werden können, wie Teilhabe gelingt und welche Formen ein künstlerisches Ergebnis annehmen kann. Die Werkstatt lädt ausdrücklich zur offenen Diskussion ein: über Erfahrungen, Ansätze und Herausforderungen im eigenen Schaffen als Workshopleitung.

Werstatt 2:
Clemens Thomas

Zwischen den Künsten_________________________________

Reflexion
Hans Schneider und Eloain Lovis Hübner
Komponieren zwischen den Künsten

„Komponieren zwischen den Künsten" – das heißt für den Musikpädagogen Hans Schneider (Wien) und Komponist*in Eloain Lovis Hübner (Berlin): Einen Schritt zur Seite machen, Verbindungen suchen, Verknüpfungen herstellen und den Erfahrungsschatz und Methodenreichtum aus anderen Disziplinen für die Arbeit mit Klang brauchbar machen. Die Erfahrungen von Menschen in einer visuell orientierten Welt ernst nehmen und gemeinsam ins Überlegen kommen, was sie – über unseren alltäglichen Kopfhörersoundtrack hinaus – mit Musik zu tun haben. Während Hübner auf eine langjährige Musiktheater- und Performancepraxis zurückgreift, geht Schneiders Ansatz von bildnerischem und sprachspielerischem Gestalten aus. Bevor sich die Teilnehmenden in die jeweiligen Arbeitsgruppen aufteilen, geben beide in der großen Runde einen Ausblick auf Inhalte und Ziele; im Anschluss kommen alle noch einmal zu einer kurzen Auswertung zusammen.

Werkstatt 1:
Eloain Lovis Hübner
Baum Vogel Auto Pizza, Rascheln Singen Knattern Knuspern. In Spiel und Experiment von der Welt zur Musik

In diesem Workshop begeben sich die Teilnehmen in praktische Versuchsanordnungen, in denen sie ihre Wahrnehmung füreinander und für ihre Umgebung schärfen. Die Ansätze, die hier vermittelt und live erfahren werden, sind zum Teil aus der Theater- und Performance(-vermittlungs-)praxis entlehnt, wurden gemeinsam mit Schauspielstudierenden spezifisch auf die Arbeit mit Klang hin weiterentwickelt und lassen sich für Gruppen unterschiedlicher Alters- und Erfahrungsstufen übersetzen. Sie bilden einen Schlüssel zu spontanen, integralen Skulpturen aus Klang, Raum, Körpern, Bewegung, Statik, Alltäglichem und Artifiziellem. Alle Teilnehmenden sind herzlich eingeladen, Musikinstrumente (bitte portabel und nicht-elektrisch!) mitzubringen – auch solche, die sie besitzen, aber nicht spielen können. Abhängig von Gruppengröße, Wetter und Laune kann ein Teil des Workshops draußen (in unmittelbarer Nähe der UdK) stattfinden.

 

Werkstatt 2:
Hans Schneider
Strich Linie Farbe Struktur / Wort Text Laut Sprachspiel. Bild und Sprache als Ausgangspunkt für musikalische Gestaltung

Ausgangspunkt dieses Workshops ist die Begegnung mit einem konkreten Musikstück. Dieses bietet Anregungen für Tätigkeiten, die von zwei anderen künstlerischen Umgangsformen abgeleitet sind: der bildnerischen Kunst und der Poesie. Es geht darum, den gehörten Klängen und musikalischen Bewegungen einerseits Farbe und grafische Struktur zu geben, andererseits ihrer Struktur und Wirkung in Sprachfiguren Ausdruck zu verleihen. Dahinter verbirgt sich die Auffassung von Musik als einem vielschichtigen Gebilde, dem u.a. auch Farblich-Bildhaftes und Sprachlich-Kommunikatives inhärent ist.
Am Ende des Workshops werden die Ergebnisse präsentiert und in weiterer Folge werden wir Überlegungen anstellen, ob und wie einzelne Ergebnisse, Teile, Ausschnitte oder diverse Kombinationen als Ausgangspunkt und Anregung für musikalische Gestaltungen/Kompositionen dienen können.

Zwischen Kunst und Natur___________________________

Reflexion
Trond Reinholdtsen
Zwischen Kunst, Natur, Opra [sic.] und the Secret Prepper Society of the so called «Followers of Ø» on a meadow in the forest in Sweden

Trond Reinholdtsen gives a short introduction to his long going music theatre project based on the following starting point: A group of brainwashed enthusiasts of the enigmatic Opra-series «Ø» on Youtube has in mysterious ways gathered together on a meadow in the middle of a forest in Sweden where they are constructing a new Opra-village and forming a kind of utopian prepper society. Here they exist in an acute tension zwischen Kultur und Natur (both of which present problems) and are perhaps preparing for a forthcoming Event of unknown proportions. www.youtube.com/watch

Werkstatt 2:
Hanna Hartman (Englisch)
CLOSE UP -BLOW UP  A different way of listening.

During the workshop we will have the opportunity to examine a microscopic, non-narrative perspective on sound, unlocking a different way of listening to sounds and music. Through listening exercises, we discover/ look for “electronic sounds” within analog sound sources and materials.  We discover interesting sounds in unexpected places.

Werkstatt 4:
Trond Reinoldtsen (Englisch)
Collective two-hour music theatre/opera creation

Some claim that to compose and produce music theatre or opera (or indeed «opra», which is the new genre that the workshop leader has invented) takes time. Let’s see if that is just plain wrong. In two short hours we will create from scratch (or half-scratch) a collectively made work (or half-work) that may or may not include voice, costumes, drama, nature and culture. It will be possible to bring stuff. The workshop boss will for sure have «something» in his pockets. With hardcore artistic discipline we will go through the following artistical and psychological stages: brainstorming, conceptualization, research, gathering of material, balancing of the different art forms and media, doubt, crisis, quarreling, dealing with divas, new hope, performance issues, critical evaluation and dealing with success. The result will be filmed for our own enjoyment. The workshop will take place inside and possibly a bit outside of the UDK Bundesalle.

Zwischen den Institutionen__________________________

Praxisimpuls
Wissen in Bewegung – Kulturelle Bildung durch Tanz erleben
Tandem Tanz und Schule: Kulturelle Bildung in der Lehrkräftebildung
An Boekmann, Hanna Hegenscheidt, Ulrich Huhn, TanzZeit Berlin e.V.

Das Projekt „Tandem Tanz und Schule: Kulturelle Bildung in der Lehrkräftebildung" entstand 2024 am Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften der Freien Universität Berlin in Kooperation mit TanzZeit e.V.. Es bringt Tanz und kulturelle Bildung fächerunabhängig in das Lehramtstudium der Freien Universität Berlin und stärkt seitdem mit einem praxisorientierten Kurs für Lehramtsstudiereden das Querschnittsthema kulturelle Bildung und Tanz. In einem Praxisimpuls zeigen Expertinnen von TanzZeit e.V., wie Wissen durch Bewegung vermittelt werden kann. Sie geben Einblicke in die vielfältigen Möglichkeiten der Tanzvermittlung. Drei Tanzkünstlerinnen präsentieren exemplarisch, wie eine Lehreinheit in Bewegung gestaltet wird. Die Symposiums-Teilnehmenden sind herzlich eingeladen, sich aktiv einzubringen und die Potenziale des erfahrungsorientierten Lernens am eigenen Körper zu erkunden. Ziel ist es, die Bedeutung gemeinsamer Bewegung und kreativen Schaffens für die individuelle und kollektive Entwicklung zu verdeutlichen. Die Veranstaltung bietet die Gelegenheit, die eigene Körperwahrnehmung zu schärfen und methodische Ansätze für die Integration von Bewegung in den Unterricht kennenzulernen. Webseite des Projektes an der Freien Universität Berlin:  https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/studium/Kulturelle-Bildung-durch-Tanz/index.html

Zwischen den Kulturen__________________________

Tomáš Ondrůšek
In – Between: Phenomenon Music
Eurpean Art in the Context of the Cultures of the World

Kunst oder nicht Kunst? Was ist Musik? Gibt es eine universelle Sprache? Verstehen wir andere Kulturen? Was heisst Verstehen? Was ist interkulturelle Bildung? Mit diesen und ähnlichen Fragen werden wir uns beschäftigen, Sie sollen zum Nachdenken anregen. Sie brauchen keine Antworten, sondern Reflexion.

Werkstatt 1:
Tomáš Ondrůšek
Composition and Percussion – Possibilities and Limits of Contemporary Music for Percussion

In der Werkstatt werden wir uns mit Klang und Notation beschäftigen. Hören und hören lernen sind weitere wichtige Themen, mit welchen wir arbeiten werden um das Da- Zwischen zu erforschen: diesen Raum zwischen Bekannt und Unbekannt, zwischen Begrenzung und Freiheit, zwischen Bekannt und Unbekannt oder Konvention und Experiment.

Werkstatt 2:
Silvia Ocougne
Missverstehen als Chance

Missverstehen birgt schöpferisches Potenzial. Durch ungewohnte Blickwinkel und äußere Perspektiven kann Neues entstehen. Die Werkstatt wird zum Labor: Störungen und Missverständnisse verwandeln sich in Impulse für klangliche Experimente und Innovation.

Resüme
Mira Sack
Perspektiven von heute für ein gegenwärtiges Morgen.
Da-Zwischen als Momentum und Handlungsform.

Als Zaungast darf ich Merkwürdiges und Bemerkenswertes sammeln. Wie diese Sammlung aussieht, zeigt sich am Ende. Was sie für eine Zukunft bringt, im Danach. Da-Zwischen liegt möglicherweise ein Moment Staunen, ein QuerKlang im Kopf und das Potenzial einer Notwendigkeit.