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Symposium: QUERKLANG + DAZWISCHEN

14.11. - 16.11.2025

Universität der Künste Berlin, PROBENSAAL, Bundesallee 1-12

Künstlerisches Experimentieren mit Musik im Zusammenklang mit Theater, Bildender Kunst und Tanz als Perspektive für die Lehrkräftebildung, für die Schule und für die Künste

Der Abschluss des Lehrkräftebildungsprojektes QuerKlang+* an der Universität der Künste Berlin und das 22-jährige Jubiläum von QuerKlang** - zwei Anlässe, um innezuhalten, das Vergangene zu reflektieren und das Zukünftige zu imaginieren. 

Im Zentrum des Symposiums standen dabei die Möglichkeiten experimentellen künstlerischen Gestaltens in der Schule und in anderen Bildungskontexten. 

Neben einer einleitenden Reflexion zur Idee des DAZWISCHEN von Ursula Brandstätter und einem abschließenden Resümee von Mira Sack, freuten wir uns auf das gemeinsame Erkunden des Da-Zwischen-Charakter von QuerKlang durch reflektierende Impulse und Gespräche sowie praktische Werkstätten:

- QuerKlang arbeitet - generationsübergreifend - mit Menschen unterschiedlichen Alters mit Reflexionen und Werkstätten von und mit Cathy Milliken und Clemens K. Thomas

- QuerKlang verortet sich als künstlerisches Projekt - kunstspartenübergreifend - zwischen den Künsten mit Reflexionen und Werkstätten von und mit Katja Brunsmann, Larissa Gorn, Eva-Maria Hoerster, Eloain Lovis Hübner, Mathias Hinke, Hans SchneiderKerstin Wiehe und einer Uraufführung der Rosa-Parks-Grundschule.

- QuerKlang hinterfragt mit ästhetischen Mitteln die Grenzen zwischen Kunst und Natur mit Reflexionen und Werkstätten von und mit Trond Reinoldtsen, Constantin Geilen und Hanna Hartman.

- QuerKlang verbindet Institutionen wie Schule, Universität und Kulturinstitutionen mit Reflexionen und Werkstätten von und mit An Boekmann, Hanna Hegenscheidt, Ulrich Huhn und einem Einblick in „Tandem Tanz und Schule“, Camilla Bork, Katrin Beck, Cathy Milliken, Hans Schneider.

- QuerKlang sucht nach neuen ästhetischen Wegen zwischen unterschiedlichen Kulturen mit Reflexionen und Werkstätten von und mit Tomáš Ondrůšek und Silvia Ocougne.

Diesen vielfältigen Ansprüchen folgend versteht sich QuerKlang nicht nur als künstlerisches Projekt, sondern darüber hinaus als gesellschaftspolitisches Projekt, das Menschen dazu ermutigen will, neue - künstlerische - Wege an den Grenzen zwischen den gewohnten Pfaden zu erforschen und zu entwickeln.

Begrüßung: Markus Hilgert, Präsident der UdK 
Konzept Experimentelle Cocktailbar: Mathias Hinke
Tagungskonzeption: Ursula Brandstätter, Daniel Ott und Kerstin Wiehe

 Programm als PDF
→ Biographien

Impressionen

Grußwort
Markus Hilgert, Präsident der Universität der Künste Berlin

Heute feiern wir nicht nur 22 Jahre QuerKlang, sondern auch den erfolgreichen Abschluss von QuerKlang+. Mein herzlicher Dank gilt allen Organisator:innen, Künstler:innen, Lehrkräften und Studierenden, die dieses Projekt mit Leidenschaft und Kreativität getragen haben. Gemeinsam schaffen Sie Verbindungen zwischen Kunst, Schule und Gesellschaft – und eröffnen neue Räume des künstlerischen Experiments. Damit leisten Sie einen wertvollen Beitrag für Bildung und Kultur.

Begrüßung
Ursula Brandstätter, Daniel Ott und Kerstin Wiehe (die Gründer:innen von QuerKlang) eröffnen das Symposium mit einleitenden Worten. 

Reflexion
Ursula Brandstätter
Da-zwischen – Dimensionen einer Idee

Der Vortrag thematisiert das Da-Zwischen-Sein als Leitidee des Projektes „QuerKlang“. Die Schwerpunktthemen des Symposions werden zum Ausgangspunkt genommen, um in Bezugnahme auf Philosophie, Medien- und Kulturtheorie möglichst vielfältige – auch theoretische – Kontexte und Horizonte zu eröffnen, in denen sich „QuerKlang“ positioniert.

Zwischen den Generationen___________________________

Reflexion
Cathy Milliken
Generationen im Dialog – Musik als interdisziplinärer Begegnungsraum

Als Musikerin, Komponistin und Workshopleiterin entwickle ich kreative Projekte, in denen Menschen unterschiedlicher Generationen und kultureller Hintergründe gemeinsam Musik erfinden, proben und aufführen. Ob in Schulen, Kulturhäusern oder Konzerthäusern, ob  in Community Halls, Bibliotheken oder öffentlichen Plätzen, steht im Zentrum immer das künstlerische Tun dabei: Musik als Medium für Begegnung, Ausdruck und gemeinsames Gestalten – jenseits von Alter, Herkunft oder musikalischer Vorbildung. In meinem Vortrag teile ich Einblicke in verschiedene interdisziplinäre Formate und Ansätze, die sich zwischen Kunst, Bildung und sozialem Raum bewegen. Dabei reflektiere ich sowohl eigene Erfahrungen als auch Beispiele internationaler Kolleg:innen.

Reflexion
Clemens K. Thomas
„Prepared Audience“ – über Cues, das Unplanbare und Immersion

„Prepared Audience“ bezeichnet Momente des Mitspielens von Konzertbesucher*innen, die in einem kurzen Workshop darauf vorbereitet werden. Anhand von Beispielen – von Musiktheater für Kleinkinder bis zu Kammermusikperformances im Konzertsaal – zeige ich, wie durch diese Form der Partizipation Resonanzräume zwischen Bühne und Publikum entstehen.

Zwischen den Künsten_________________________________

Ur-Aufführung "KNABBEROX"
Rosa-Parks-Grundschule
in Zusammenarbeit der Jugendkunstschule FRI-X Berg

Im Wald passiert etwas Seltsames: überall liegt Müll! Oh nein! Verschiedenste Mischwesen machen sich auf den Weg, um herauszufinden, was da vor sich geht.

Reflexion
Katja Brunsmann, Larissa Gorn, Eva-Maria Hoerster, Mathias Hinke, Kerstin Wiehe
Fishbowl: Erfahrungen von QuerKlang+ - ein experimentelles Gespräch

Das Team von QuerKlang+ lädt dazu ein, in einem offenen Gesprächsformat die gemachten Erfahrungen zu reflektieren und gemeinsam weiter zu denken.

Reflexion
Hans Schneider und Eloain Lovis Hübner
Komponieren zwischen den Künsten

„Komponieren zwischen den Künsten" – das heißt für den Musikpädagogen Hans Schneider (Wien) und Komponist*in Eloain Lovis Hübner (Berlin): Einen Schritt zur Seite machen, Verbindungen suchen, Verknüpfungen herstellen und den Erfahrungsschatz und Methodenreichtum aus anderen Disziplinen für die Arbeit mit Klang brauchbar machen. Die Erfahrungen von Menschen in einer visuell orientierten Welt ernst nehmen und gemeinsam ins Überlegen kommen, was sie – über unseren alltäglichen Kopfhörersoundtrack hinaus – mit Musik zu tun haben. Während Hübner auf eine langjährige Musiktheater- und Performancepraxis zurückgreift, geht Schneiders Ansatz von bildnerischem und sprachspielerischem Gestalten aus. Bevor sich die Teilnehmenden in die jeweiligen Arbeitsgruppen aufteilen, geben beide in der großen Runde einen Ausblick auf Inhalte und Ziele; im Anschluss kommen alle noch einmal zu einer kurzen Auswertung zusammen.

Zwischen Kunst und Natur___________________________

Reflexion
Trond Reinholdtsen
Zwischen Kunst, Natur, Opra [sic.] und the Secret Prepper Society of the so called «Followers of Ø» on a meadow in the forest in Sweden

Trond Reinholdtsen gives a short introduction to his long going music theatre project based on the following starting point: A group of brainwashed enthusiasts of the enigmatic Opra-series «Ø» on Youtube has in mysterious ways gathered together on a meadow in the middle of a forest in Sweden where they are constructing a new Opra-village and forming a kind of utopian prepper society. Here they exist in an acute tension zwischen Kultur und Natur (both of which present problems) and are perhaps preparing for a forthcoming Event of unknown proportions. www.youtube.com/watch

Zwischen den Institutionen__________________________

Reflexion
Kerstin Wiehe
QuerKlang - Modell und Innovation in der Lehrkräftebildung

QuerKlang bietet seit mehr als zwei Jahrzehnten ein sich stets aktualisierende Programm experimenteller Musikkomposition in Schulen an. Dabei geht es nicht allein um die Vermittlung künstlerischer Kompetenzen, sondern vor allem um die Einrichtung partizipativer Räume, in denen junge Menschen als gleichberechtigte Partner in kollektiven Schaffensvorgänge agieren. Dieser Ansatz eröffnet neue Perspektiven in den Bereichen demokratische Teilhabe, experimentelle Ästhetik und gesellschaftliche Relevanz. Zugleich ist QuerKlang Innovation in der Lehrkräftebildung. Die Schulklassen werden von Anfang an von einem Viererteam aus Musiklehrerin:innen, Komponist:innen und zwei Studierenden begleitet. Hiermit eröffnen wir den Studierenden einen frühen und anderen Blick in eine berufliche Praxis außerhalb gewohnter Normen.
Bei QuerKlang+ konnte diese Systematik auf weitere Bereiche der Künstlerischen Lehrkräftebildung erweitert werden. Bildende Kunst, Theater und Tanz. Im Fokus lagen hier auch die Studierenden im Quereinstiegs-Master, die in ihrem ersten Studiensemester direkt einen tiefen Einblick in eine experimentelle Didaktik und Unterrichtspraxis erhalten.

Praxisimpuls
Wissen in Bewegung – Kulturelle Bildung durch Tanz erleben
Tandem Tanz und Schule: Kulturelle Bildung in der Lehrkräftebildung
An Boekmann, Hanna Hegenscheidt, Ulrich Huhn, TanzZeit Berlin e.V.

Das Projekt „Tandem Tanz und Schule: Kulturelle Bildung in der Lehrkräftebildung" entstand 2024 am Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften der Freien Universität Berlin in Kooperation mit TanzZeit e.V.. Es bringt Tanz und kulturelle Bildung fächerunabhängig in das Lehramtstudium der Freien Universität Berlin und stärkt seitdem mit einem praxisorientierten Kurs für Lehramtsstudiereden das Querschnittsthema kulturelle Bildung und Tanz. In einem Praxisimpuls zeigen Expertinnen von TanzZeit e.V., wie Wissen durch Bewegung vermittelt werden kann. Sie geben Einblicke in die vielfältigen Möglichkeiten der Tanzvermittlung. Drei Tanzkünstlerinnen präsentieren exemplarisch, wie eine Lehreinheit in Bewegung gestaltet wird. Die Symposiums-Teilnehmenden sind herzlich eingeladen, sich aktiv einzubringen und die Potenziale des erfahrungsorientierten Lernens am eigenen Körper zu erkunden. Ziel ist es, die Bedeutung gemeinsamer Bewegung und kreativen Schaffens für die individuelle und kollektive Entwicklung zu verdeutlichen. Die Veranstaltung bietet die Gelegenheit, die eigene Körperwahrnehmung zu schärfen und methodische Ansätze für die Integration von Bewegung in den Unterricht kennenzulernen. Webseite des Projektes an der Freien Universität Berlin:  https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/studium/Kulturelle-Bildung-durch-Tanz/index.html

Reflexion
Kulturelle Bildung in Schule, Hochschule und außerschulischen Kontexten
Eine Fishbowl mit Impulsen von Camilla Bork und Katrin Beck im Gespräch mit
Cathy Milliken und Hans Schneider.

Wie lassen sich unterschiedliche Formen von Wissen, Arbeit und Zusammenarbeit in Kunst, Wissenschaft und Praxis produktiv miteinander verbinden? Zwei Impulse beleuchten diese Frage aus unterschiedlichen Perspektiven:  
Camilla Bork zeigt am Beispiel eines musikwissenschaftlichen Studiengangs, wie künstlerisch-experimentelle Ansätze in theoretische Lehrkontexte integriert werden können – als Möglichkeit, Studierende auf Praxisfelder vorzubereiten und Räume kritischer Reflexion zu eröffnen. 
Katrin Beck berichtet aus der Arbeit der Münchener Biennale, einer hybriden Institution zwischen freier Szene und etablierter Struktur. Sie reflektiert, welche Rahmenbedingungen, Haltungen und Freiräume erfolgreiche Kooperationen zwischen unterschiedlichen Partnern – etwa Schulen, Museen oder Festivals – ermöglichen. 
Die beiden Impulse leiten in ein Gespräch mit Hans Schneider und Cathy Milliken über.

Zwischen den Kulturen__________________________

Reflexion
Silvia Ocougne
Leben als Grenzgänger – Zwischen Heimat und Fremde

In meiner Reflexion berichte ich über meine musikalischen und persönlichen Erfahrungen im Spannungsfeld zwischen der brasilianischen und der deutschen Kultur. Dabei thematisiere ich Fragen der Identität, der Zugehörigkeit und des Alltags zwischen zwei in vielerlei Hinsicht gegensätzlichen Welten – geprägt von Herausforderungen, innerem Wandel und persönlichem Wachstum. 

Reflexion
Tomáš Ondrůšek
In – Between: Phenomenon Music
Eurpean Art in the Context of the Cultures of the World

Kunst oder nicht Kunst? Was ist Musik? Gibt es eine universelle Sprache? Verstehen wir andere Kulturen? Was heisst Verstehen? Was ist interkulturelle Bildung? Mit diesen und ähnlichen Fragen werden wir uns beschäftigen, Sie sollen zum Nachdenken anregen. Sie brauchen keine Antworten, sondern Reflexion.

Resüme
Mira Sack
Perspektiven von heute für ein gegenwärtiges Morgen.
Da-Zwischen als Momentum und Handlungsform.

Als Zaungast darf ich Merkwürdiges und Bemerkenswertes sammeln. Wie diese Sammlung aussieht, zeigt sich am Ende. Was sie für eine Zukunft bringt, im Danach. Da-Zwischen liegt möglicherweise ein Moment Staunen, ein QuerKlang im Kopf und das Potenzial einer Notwendigkeit.


*QuerKlang+ ist ein Pilotprojekt in der Künstlerischen Lehrkräftebildung der UdK Berlin in Zusammenarbeit mit QuerKlang und wird finanziert aus Mitteln der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege.
**QuerKlang ist ein Projekt der QuerKlang gUG in Zusammenarbeit mit kultkom – Kerstin Wiehe, Universität der Künste Berlin / klangzeitort, dem gemeinsamen Institut für Neue Musik der UdK Berlin und HfM Hanns Eisler Berlin und Berliner Festspiele / MaerzMusik – Festival für Zeitfragen. Finanziert aus Mitteln der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie von Berlin.